Winterschnitt der Reben im Weingut Ulf Große
Wenn man die Reben sich selbst überlassen würde, dann wachsen Sie wild drauflos. Viele Triebe und Wildwuchs wären nach 4 bis 5 Jahren der Tod der Pflanze. Zwar würde Sie auch Früchte tragen aber die Qualität des Traubengutes wäre mangelhaft.
Der Rebschnitt ist die wichtigste Kulturtechnische Arbeit am Weinstock. Dabei wird (je nach Erziehungsart) über die Anzahl der kommenden Triebe entschieden und folglich wieviel Trauben der Stock im Herbst tragen sollte. Im Allgemeinen wird die Rebe vielerorts von Dezember bis März zurückgeschnitten. Damit ist diese mühevolle Handarbeit nebst der Weinlese, eine der zeitaufwendigsten Arbeiten im Weinjahr.
Unsere Anlage im Radebeuler Goldenen Wagen besteht aus Kopferziehung der Rebstöcke. Bei uns im Weingut Ulf Große wird noch ganz klassisch mittels Muskelkraft geschnitten, mit einer Ein- bzw. Zweihandschere. Je nach Ausgangslage versuchen wir, zwei Ruten und einen Zapfen vom einjährigen Holz anzuschneiden. Die Ruten unterscheiden sich nur in 3 verschiedenen Bögen und Frostrute bei 8 bis 10 Knospen.
Bei unserer Rebsorte „Blauer Zweifelt“ sollte ab dem 3. Jahr des Holzschnittes noch eine Wurlversiegelung erfolgen, da er sich sonst jedes Jahr recht wachsfreudig präsentiert.
Unser Weingut ist eines der zwei einzigen Weingüter in Sachsen, die diese Rebsorte anbauen. Der andere Winzer baut in Diesbar-Seußlitz an und wir am Goldenen Wagen in Radebeul.